Nach einer Corona Infektion leiden zehn Prozent der Infizierten anschlieĂend an den SpĂ€tfolgen, die auch als Long COVID bezeichnet werden. Das bedeutet, laut einer aktuellen Studie (aus der Fachzeitschrift Nature Reviews Mircobiology, veröffentlicht am 13.1.2023), auf welchen die Tagesschau in einem Artikel vom Januar 2023 verweist, dass weltweit 65 Millionen Menschen von den gesundheitlichen EinschrĂ€nkungen betroffen sind, die mit der Ansteckung mit dem Corona Virus begonnen haben. In Deutschland sind es mindestens eine Million Menschen, die unter Long COVID leiden. Die Autor:innen legen in ihrem Artikel ebenfalls ein Augenmerk auf die ungenĂŒgenden Diagnosestellungen und Behandlungsoptionen, mit denen sich die Betroffenen darĂŒber hinaus auseinandersetzen mĂŒssen.
Definition von Long COVID
Unter dem Begriff: ,,Long COVIDââ werden Beschwerden zusammengefasst, die nach der Ansteckung mit dem Coronavirus mehr als vier Wochen lang andauern. Eine andere Ursache als die Corona Infektion muss ausgeschlossen werden, um Long COVID sicher diagnostizieren zu können. In manchen FĂ€llen bestehen die Beschwerden nach der Corona Erkrankung fort, verschlechtern sich und/oder kommen erneut zum Ausbruch. Sind die Beschwerden nach drei Monaten noch vorhanden und bestehen mindestens zwei Monate lang oder treten erneut auf, sprechen wir vom Post-COVID-Syndrom, welches auch unter den Begriff: âLong COVIDâ eingeordnet wird.
Welchen Schutz gibt es vor einer Erkrankung an Long COVID?
Einen vollstÀndigen Schutz vor Long COVID gibt es derzeit nicht. Die Corona Schutzimpfung kann, wenn sie vollstÀndig ist (laut STIKO) vor einem schweren Krankheitsverlauf und somit vor Long COVID einen gewissen Schutz bieten. Am sichersten wÀre es, wenn man eine Infektion ganz vermeiden könnte, was oft nicht möglich ist. Das bedeutet, es kann jede/n betreffen.
Welche Beschwerden werden unter dem Begriff: âLong COVIDâ zusammengefasst?
Die Symptome von Long COVID sind sehr unterschiedlich und können EinschrÀnkungen der körperlichen, psychischen und geistigen Gesundheit darstellen und somit eine negative BeeintrÀchtigung der gesamten Lebenssituation der Betroffenen verursachen.
Hier folgt eine Ăbersicht der hĂ€ufigsten Symptome:
- âFatiqueâ, andauernde SchwĂ€che und rasche Erschöpfung
- Konzentrationsschwierigkeiten
- GedÀchtnisprobleme
- Probleme beim Atmen
- Schlafstörungen
- depressive Verstimmungen
- Angst
- Herzrhythmusstörungen
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen und -schwÀche
- Gelenkschmerzen
- BeeintrÀchtigungen des Geschmacks- und Geruchssinns
Mögliche Folgen durch Long COVID: das Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS)Â
Beim Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS), auch Myalgische Enzephalomyelitis genannt, handelt es sich um eine massive körperliche und geistige Erkrankung, die das Nerven- und Immunsystem und den Energiestoffwechsel beeintrĂ€chtigen und die sich daher in diversen unterschiedlichen Krankheitszeichen Ă€uĂert.
In vielen FĂ€llen sind die Betroffenen dauerhaft nicht mehr in der Lage, einem geregelten Alltags- und Berufsleben nachzugehen. Sie kĂ€mpfen in schweren FĂ€llen mit der ,,Post-Exertional Malaiseââ(PEM), die bewirkt, dass sich der Allgemeinzustand gravierend verschlechtert, nachdem eine Handlung stattgefunden hat. Dabei kann es sich bei dieser Handlung um einen simplen Einkaufsgang oder ein GesprĂ€ch handeln. Die Verschlechterung tritt allerdings nicht sofort ein, sondern erst nach bis zu 48 Stunden, was es zusĂ€tzlich erschwert, die vorangegangene TĂ€tigkeit als Auslöser zu erkennen.
Long COVID Behandlung mit Hilfe von Schulmedizin und deren Grenzen
Die Schulmedizin fokussiert sich in der Behandlung von Long COVID in erster Linie auf die Linderung der mehr als 200 verschiedenen Symptome. Dies kann fĂŒr die Patient:innen UnterstĂŒtzung bedeuten in Form von: Medikation,
Atem- und /oder Physiotherapie und gegebenenfalls Psychotherapie. Auch spezielle RehabilitationsmaĂnahmen können hilfreich sein. Hier ist ein Ăberblick ĂŒber die bekanntesten RehabilitationsmaĂnahmen, die zum Einsatz kommen.
- Kognitive Rehabilitation
Mit speziellen Programmen werden Patint:innen unterstĂŒtzt, die unter Konzentrations- und GedĂ€chtnisschwĂ€chen leiden.
- Pulmonale Rehabilitation
Zur Verbesserung der LungenkapazitĂ€t werden Atemtherapie und -ĂŒbungen eingesetzt.
- Gruppen Rehabilitation
Durch den Austausch mit anderen Betroffenen erhalten Long COVID Patient:innen soziale und emotionale Teilnahme und Hilfe.
- Psychologische UnterstĂŒtzung
AngstzustÀnde und Depressionen, die hÀufig mit Long COVID einhergehen, werden von Psycholog:innen und Therapeut:innen behandelt.
- Ambulante Rehabilitation
Bei der ambulanten Rehabilitation werden Patient:innen bei der BewĂ€ltigung von alltĂ€glichen AblĂ€ufen und Aufgaben zu Hause oder in einer ambulanten Einrichtung mit individuellen MaĂnahmen gefördert.
- StationÀre Rehabilitation
Patient:innen erhalten in speziellen Kliniken oder KrankenhĂ€usern fundierte Betreuung und TherapiemaĂnahmen, welche besonders bei schweren KrankheitsverlĂ€ufen und/oder Komplikationen angezeigt sind.
Die Auslöser fĂŒr Long COVID sind noch nicht vollstĂ€ndig erforscht und die Grunderkrankungen bei den Betroffenen sind sehr unterschiedlich. Long COVID betrifft alle Altersgruppen. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass ein hoher Schweregrad der vorausgegangenen Corona Erkrankung und mehrmalige Ansteckungen mit dem Corona Virus, ein höheres Risiko bergen, an Long COVID zu erkranken. Bei Erwachsenen sind Menschen im jĂŒngeren und mittleren Alter am meisten von Long COVID betroffen. AuĂerdem gibt es Hinweise, dass Frauen ein höheres Risiko haben zu erkranken als MĂ€nner.
Die unklare Ausgangslage, was die Ursachen angeht, macht es kompliziert, den Patient:innen fundiert zu helfen. Die Diagnosestellung wird erschwert durch die mannigfaltige Symptomatik und daher gestaltet sich auch die anschlieĂende Behandlung schwierig.
Die Herausforderung ergibt sich daraus, dass die Natur und Mechanismen von Long COVID noch nicht uneingeschrÀnkt erforscht und verstanden sind und das macht die Entwicklung von adÀquaten Therapien problematisch.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, mit verschiedenen AnsÀtzen und interdisziplinÀren Fachgebieten aus der Medizin zu arbeiten.
Bedeutung von Chinesischer Medizin in der Long COVID Behandlung
Die Traditionelle Chinesische Medizin sieht die Gesundheit als Balance der EnergieflĂŒsse und der körperlichen Ausgeglichenheit.
Verschiedene Anwendungen kommen insbesondere bei Patient:innen zum Einsatz, die unter Schmerzen, MĂŒdigkeit, gestörtem Schlaf und mentalen Gesundheitsproblemen leiden.
Dabei stellt die Chinesische Medizin eine ErgÀnzung zur Schulmedizin dar und kann an Punkten hilfreich sein, an denen die klassische Medizin nicht mehr greift.
Anwendungen bei Long COVID in unserer Praxis
Folgende Behandlungen bieten wir in unserer Praxis an:
Akupunktur als Nadel- oder Laserakupunktur
Bei der Nadelakupunktur werden zur Linderung von Schmerzen sowie StĂ€rkung des Immunsystems, Energiegewinn, Schlafförderung und Stimmungsregulation spezielle Akupunkturpunkte am Körper durch EinfĂŒhren dĂŒnner Nadeln in die Haut behandelt. Alternativ bieten wir die Behandlung mit einem niedrigenergetischen Laserstrahl an. Die Laserakupunktur ist auch fĂŒr sensible Bereiche geeignet und besondere energiegebend.
Chinesische und Westliche HeilkrÀuter
ErgÀnzend zur Akupunktur werden chinesische und westliche HeilkrÀuter eingesetzt.
Westliche HeilkrÀuter nach Jeremy Ross
Jeremy Ross, ein Therapeut und Autor von LehrbĂŒchern zur Chinesischen Medizin und Akupunktur, lieĂ sich in China ausbilden und lehrte 40 Jahre in den USA und in ganz Europa.
Mit seinen Erfahrungen verbindet er die Chinesische Medizin mit der aktuellen Herangehensweise der Medizin im Westen.
In der Behandlung mit Phytotherapie (Therapie durch pflanzliche Arzneimittel oder Pflanzenextrakte) kommen Kamille, Lavendel, Thymian und Johanniskraut zum Einsatz. Verschiedene Gesundheitsbeschwerden wie unter anderem: ErschöpfungszustÀnde, Verdauungsschwierigkeiten, Stress und Angst, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautprobleme, Menstruationsbeschwerden, Schlafstörungen, ErkÀltungen und Grippe, Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können mit Phytotherapie behandelt werden.
ErnÀhrungsberatung aus der Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
Die Chinesische Medizin geht davon aus, dass es einen direkten Bezug von der ErnĂ€hrung zur Harmonie des Körpers und zum Fluss der Lebensenergie (dem ,,Qiââ) gibt. In der ErnĂ€hrungsberatung aus der Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden die Nahrungsmittel genau auf den/die Patient:in abgestimmt. Die individuelle adĂ€quate ErnĂ€hrung kann eine Verbesserung der Beschwerden bewirken.
QiGong
Unter QiGong verstehen wir die Verbindung von Meditation, AtemĂŒbungen, Konzentration und sanfter, flieĂender Bewegung.
Das Wort ,,Qiââ bedeutet Lebensenergie und ,,Gongââ heiĂt ĂŒbersetzt ,,Ăbung, Arbeitââ.
Qi Going wird eingesetzt zur StÀrkung des Immunsystems, zum Energiegewinn, zur Regulation des Schlafes, um Stress zu bewÀltigen und in einen entspannten, ruhigen Zustand zu gelangen. Durch die StÀrkung der körpereigenen Energie kann QiGong die geistige und körperliche Gesundheit verbessern und stabilisieren.
Fazit zum Thema Long COVID Behandlung mit Chinesischer Medizin
Chinesische Medizin kann hÀufig bei Long COVID zu einer Linderung von Beschwerden verhelfen und ist als ErgÀnzung zur Klassischen Medizin zu betrachten.
Da die Schulmedizin bei der verschiedenartigen Symptomatik bei Long COVID oftmals an ihre Grenzen stöĂt, kann die Chinesische Medizin eine wichtige UnterstĂŒtzung fĂŒr Betroffene von Long COVID sein und dazu beitragen, Symptome zu reduzieren und so die gesamte LebensqualitĂ€t von Patient:innen zu verbessern.
Empfehlungen fĂŒr die Praxis
Wir fĂŒhren vor der Behandlung eine zielfĂŒhrende Anamnese durch und erstellen Ihnen einen individuellen Therapieplan. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld Klarheit darĂŒber verschaffen, welche Ziele Sie mit der Behandlung mit Chinesischer Medizin verfolgen. Um Verbesserungen zu erreichen, sollten die Behandlungen regelmĂ€Ăig erfolgen.
Wir unterstĂŒtzen Sie gerne mit Chinesischer Medizin bei der Behandlung von Long COVID
Bei folgenden Symptomen bei Long COVID bieten wir die Behandlung mit Chinesischer Medizin an:
- ,,Fatiqueââ, andauernde SchwĂ€che und rasche Erschöpfung
- Verdauungsschwierigkeiten
- Nahrungsmittelempfindlichkeiten und -intoleranzen
- Schlafstörungen
- erhöhte AnfĂ€lligkeit fĂŒr Infektionen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- GedÀchtnisprobleme
- Probleme beim Atmen
- depressive Verstimmungen
- Stress und Angst
- Herzrhythmusstörungen
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen und -schwÀche
- Gelenkschmerzen
Die Long COVID Behandlung mit Chinesischer Medizin stellt eine ErgÀnzung zu Therapieformen aus der Schulmedizin dar und kann gut mit diesen kombiniert werden.
Kontaktdaten
Dr. med. Nicola Winckler-Schumann
Jakob-Kaiser-StraĂe 11
50858 Köln
Telefon 0221 â 29 49 43 14
Telefax 0221 â 29 49 43 21
Praxisseite:Â chinesische-medizin-koeln.de